Donnerstag, Dezember 20, 2007

Free Blues Club in Stettin/Polen



Csesz! Hinter uns liegt ein nettes Herrenwochenende in Stettin. Anreise am vergangenen Freitag. Zum Glück hatten alle Mitmusikanten frei, so dass wir vormittags noch schnell generalproben konnten. Von wegen schnell. Eigentlich wollten wir um 13 Uhr los. Aber die Probe zog sich dann doch bis nach 14 Uhr hin. Dann war noch der Original-Fahrzeugschein des Leihfahrzeugs abhanden gekommen. Den noch schnell telefonisch neu erstellen lassen, diesen abgeholt, noch kurz was essen und so waren wir erst deutlich nach 15 Uhr auf der Reise. Egal, denn wir sollten ja eh erst am Samstagabend spielen und hatten somit für die Anreise genügend Zeit. Wir kamen bestens durch und waren nach guten 4 Stunden inkl. einer kleinen Pause vor Ort. Wir trafen uns mit einem der Organisatoren, der uns zum Hotel und zum www.freebluesclub.pl lotste. Freundlicherweise liegen beide Gebäude nur ca. 200m von einander entfernt. Das Hotelzimmer ist einfach aber sauber, Dusche, WC, alles da. Leichter Ostblockscharm, da dieses und andere Gebäude halt Plattenbauten sind.
Der Club
ist sehr schön renoviert und bietet maximal geschätzten 200 Zuschauern Platz. Absolut geschmackvoll gestrichen und eingerichtet, technisch auf einem tollen Niveau, vor allem die geniale Lüftungsanlage saugte "Abgase" der unglaublich viel rauchenden Besucher und Angestellten perfekt ab. Normalerweise stinken die Klamotten und selbst der Gitarrenkoffer noch Tage später - hier bei weitem nicht so... Akustisch hat man sich dort auch mit speziellen akustischen Deckenplatten viel Mühe gegeben. Die Musikanlage (PA) ist relativ neu und auch die Backline (Gitarren- und Bassverstärker, Schlagzeug) sind von aktueller Güte (Mesa Boogie Mark IV, Marshall JVM). Dazu noch freundliches Personal, ein absolut relaxter Inhaber, der nebenbei auch noch hervorragend Gitarre in der www.freebluesband.pl spielt und den Mix besorgte.
Am Freitagabend haben wir dann ein Konzert einer polnischen Bluesband, die seit ca. 30 Jahren durch Polen tourt, miterlebt. Das ist ein wenig anders als zu Hause, da die Zuschauer alle vor der Bühne saßen. Bei uns ist es doch eher so, dass diese in solchen Lokationen stehen, was die Tanzwut dann auch leichter zum Ausbruch bringt. Aber hier hatten alle im Sitzen ihren Spaß. Nach dem Konzert von Kasa Chorych (Krankenkasse) wurden wir von den Musikern in den Backstage-Bereich eingeladen. Dort gab es reichlich Unterhaltung in englisch-polnisch-deutsch, Vodka und Bier. Getränketechnisch habe ich mich an letzteres gehalten, schließlich sollte ich ja am Folgetag spielfähig sein. Aber die Jungs hatten es drauf - musikalisch und alkoholtechnisch ;-)
Am Samstag gab es um 10 Uhr Frühstück. Etwas anders als bei uns. Brötchen, Käse, Wurst, Konfitüre, ein wenig Obst und Gemüse, Joghurt, Fruchtsaft. Soweit ok. Aber es gab auch eine unglaublich fette dicke Wurst, die einem stundenlang im Magen herumlag und sich scheinbar dort irgendwie zu einer Barriere im Magendarmtrakt zusammen baute: Hier kommt nix mehr durch ;-) Und zwei Teelöffel Kaffeepulver in die Tasse und heißes Wasser drauf, darauf sind wir von allein nicht gekommen. Mit tatkräftiger Unterstützung des Hotelpersonals war das jedoch schnell erlernt, schmeckte aber schon etwas krümelig, je weiter man sich dem Bodensatz näherte...
Anschließend haben wir uns ein Taxi genommen, um in die Stadt zu fahren. Auf eigene Faust gingen wir erstmal durch das kalte Stettin und in die nächsten Einkaufspaläste, die den westeuropäischen in nichts nachstehen. Dort wurde uns schnell langweilig und so gingen wir durch die Altstadt bei herrlichstem Sonnenschein - aber schweinekalt. Nachmittags wurden wir vom Club-Inhaber eine Stunde lang in seinem Dodge Bluesmobil mit 250 PS, 8 Zylindern und Gasanlage durch Stettin gefahren. Es war sehr interessant einen persönlichen Führer zu haben, der vieles erklärt und gezeigt hat. Als es dunkel war, wurden wir bei ihm daheim zum Essen eingeladen. Also persönlicher geht es nun wirklich nicht mehr und wir hatten kein Gastgeschenk. Peinlich, aber das holen wir natürlich schnellstens nach. Bestellt ist es schon...
Der Gig abends war das nächste Highlight. ca. 60 Gäste - genausoviele hatten auch die polnischen Profis am Vorabend - waren sehr zufrieden mit unserer Darbietung und ließen uns erst nach der dritten Zugabe von der Bühne. Einfach klasse!
Nach einer weiteren Nacht ging es dann nach dem Frühstück (s.o.) ohne Zwischenfälle nach Hause.
Eine sehr gelungene Tour mit unheimlich viel Spaß!

2 Comments:

At Mo. Mai 04, 08:30:00 AM 2009, Blogger beat vox said...

Well Done,
sie sieht jedoch gut aus, die Wurst.
Schade, daß Eure Seite soundfrei ist, das kann eine Anregung für mehr eigene songs sein, oder? Die Neugier auf einen Liveeindruck bleibt dadurch allerdings erhalten,

Beat Vox

 
At Di. Juni 09, 08:50:00 PM 2009, Blogger Steuerbord-Frank said...

Hi Beat Vox!
Ja, die Wurst sieht gut aus. Das Dumme ist nur, dass diese sich nach dem Genuss im Magen wieder zusammenbaut und dann eine unüberwindbare Barriere für weitere Nahrung darstellt ;-) Frei nach dem Motto: hier kommt keiner mehr durch.
Tja, Soundfiles sind bei den aktuellen GEMA-Regularien leider sehr problematisch. Komm doch einfach mal bei einem Konzert vorbei.
Bis dahin, Steuerbord-Frank

 

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